Irgendwann im letzten Sommer war ich in einer Bar und redete mit einem Mann. Es ging um Freizeitaktivitäten. Ich erzählte zum Thema Bewegung an der frischen Luft, dass ich gerne in die Berge gehe. Er wollte wissen, wie oft. Da ich das hier ja immer schön dokumentiere, konnte ich recht präzise antworten: zu diesem Zeitpunkt hatte ich seit Anfang des Jahres gut 20 Tage am Berg verbracht. „Fast ein Monat!“, meinte der Herr (der mir übrigens bei einem späteren gemeinsamen Mittagessen alles über Allergien erzählte. Ich sah ihn nie wieder.)
Ob es geklappt hat mit dem Monat am Berg? Gucken wir mal:
Januar
Rosskopf über Firstalmen und Stümpfling (1 Tag)
Rundwanderung Rauchbrunnen – Höttinger Bildrunde (1 Tag)
Februar
Schweiz (leider ohne Post)
März
Das Hintere (Nebel)Hörnle (1548 m) (1 Tag)
Brunnsteinhütte (1560 m) und (fast) die Brunnsteinspitze (1 Tag)
April
Lenggrieser Hütte (1 Tag)
Hohe Asten und Großer Riesenkopf (1 Tag)
Heimgarten (1790 m) & Herzogstand (1731 m) (1 Tag)
Mai
Bodenschneid (1668 m) und Bodenschneidhaus (1365 m) (1 Tag)
Juni
Kaisertour (3 Tage)
Tegernseer Hütte (1650m) & Roßstein (1698m) (1 Tag)
Juli
Martinshütte, Pflegersee und Burgruine Werdenfels (1 Tag)
Zweiter Versuch: Brunnsteinspitze (2179m) (3 Tage)
Leutaschklamm und Lautersee (1 Tag)
Rotwand und Taubenstein – mal wieder (1 Tag)
August
Rinnenspitze (3003m) und diverse Klettersteige (Bonus: 5-Rosinen-Kaiser!) (2 Tage)
Brecherspitz (1683 m) (1 Tag)
Brünnstein (1634m) (1 Tag)
September
Dandlalm (1 Tag)
Oktober
Mariandlalm und Nesselberg (1 Tag)
November
Hirschberg (1670 m) (1 Tag)
Dezember
Rechelkopf (1330 m) (1 Tag)
Brauneck Almwanderung (1 Tag)
Dokumentiert habe ich 2014 also 27 Tage am Berg – nicht mitgezählt sind Ski- und Wandertage in der Schweiz. Außerdem war ich noch drei Tage im September auf dem Heidschnuckenweg unterwegs. Gut, der ist sehr flach, es gab zwar einen „Berg“, aber dessen Besteigung habe ich erst wahrgenommen, als ich oben war. Alles in allem bin ich aber über 30 Tage gewandert. Außerdem habe ich acht Mal Kaiserschmarrn gegessen, mit einem 5-Rosinen-Kaiser auf der Franz-Senn-Hütte, aber leider auch einem tragischen Tiefpunkt: der Dandlalm (retrospektiv war das nämlich keine besondere Form der Zubereitung. Er war schlicht und ergreifend versalzen.)
Das Bergjahr 2014 wurde auch geprägt von der Erkenntnis, das meine Wanderschuhe zu klein sind. Ob sie das schon immer waren, oder meine Füße gewachsen sind – man weiß es nicht. Jedenfalls habe ich beide Modelle verkauft und meinen „Hauptschuh“ (den Lowa Mauria GTX Ws) eine halbe Größe größer noch einmal gekauft. Seitdem ist die Welt viel schöner und das Sport-Tape kann daheim bleiben (an dieser Stelle muss ich auch sehr die Beratung im Sporthaus Schuster loben; hier wurde ich sanft von „ich brauch ganz andere Schuhe“ zu „ich habe die richtigen Schuhe, aber die sind zu klein“ geführt). Die beiden zu kleinen Paare konnte ich verkaufen – in einem hüpft nun meine Freundin Ieva glücklich durch die Alpen, die anderen leben nun in Braunschweig. Was sie da wohl machen?
Ganz klar ein Grund, warum ich im letzten Jahr so viel unterwegs war, ist die Tatsache, dass ich mir im Februar ein Auto gekauft habe. Pauline ist ein zwölf Jahre alter Polo und auch wenn mein CO2-Abdruck jetzt um einiges größer ist: ohne Auto wäre ich nicht so oft in die Berge gekommen. Ich habe mir aber Mühe gegeben, Pauline immer mit möglichst vielen Passagieren zu beladen. Insgesamt war ich im letzten Jahr wesentlich seltener alleine wandern als 2013, was ich jetzt weder gut noch schlecht finde. Der fahrbare Untersatz mag aber dazu beigetragen haben.
Einen von zwölf Monaten in den Bergen verbracht zu haben fühlt sich irgendwie ziemlich gut an. Ich bin gespannt, wie das 2015 wird. Und freue mich.