Tag Archives: Natur

Von Spitzingsee nach Gaitau über Rotwandhaus und Soinsee

18 Jul

Die lieben Wander-Kolleg_innen wollten gerne zum Rotwandhaus. Schon immer quasi. Zähneknirschend (ich war da schon mal: 1, 2, 3, 4, 5) stimmte ich zu. Es ist ja schon schön da und der Kaiserschmarrn gut (dazu später mehr). Um den faden Normalweg zu meiden, wählten wir den schönen Aufstieg über den PfanngrabenPfanngraben | raupenblau

Leider sind Gumpen schwierig zu fotografieren, aber der lange, nicht sehr steile Anstieg am Bach entlang ist wirklich sehr sehenswert. Auch bei eher feuchtem Wetter wie am Samstag.Pfanngraben | raupenblau

Nach dem Pfanngraben geht man kurz durch den Wald, dann über eine (matschige) Wiese an der Kümpfl-Alm vorbei und schließlich kurz steil hinauf zur Kümpflscharte. Und schon gibt es Kaiserschmarrn. Der war wieder recht lecker, ich würde ihn knapp unter 5 Rosinen einordnen. Er war schon mal ein bisschen knuspriger an der Oberfläche. Rotwandhaus | raupenblau

Nach der Stärkung machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Gipfel der Rotwand, von wo man einen tollen Blick auf die aktuell sehr grünen Berge hat – der viele Regen macht schon fast Dschungel-Gefühle. Unterwegs streichelten wir eine liebesbedürftige Kuh.Rotwand | raupenblau

Westlich an den Ruchenköpfen vorbei stiegen wir hinab Richtung Großtiefental-Alm und wurden nun sogar von der Nachmittagssonne beschienen. Eine weitere liebesbedürftige Kuh wurde gestreichelt. Sie stellte sich als weniger flauschig heraus als erhofft.Großtiefental-Alm | raupenblau

Für ein Bad im Soinsee war es leider etwas zu kalt. Der Soinsee hatte sich in den letzten Tagen offenbar etwas ausgebreitet und kleine Fische schwammen durch frisch entstandene Unterwasser-Wiesen. Soinsee | raupenblau

Der Abstieg nach Gaitau war dann wenig spektakulär: Auch auf dieser Seite vom Berg besteht der Weg hauptsächlich aus fiesen steilen Forstwegen (z.T. bevölkert von nicht-liebesbedürftigen Jungkühen), besonders bis zur Schellenberg-Alm zieht es in den Beinen. Dafür kann man dann neben dem Bahnhof in Gaitau seine Füße in einem Kneipp-Becken schockfrosten. Insgesamt eine lange, aber einfache Tour.

Göteborg

16 Jul

Im Mai war ich das erste Mal richtig in Schweden (auf dem Rückweg von meinem Baltikum-Trip musste ich überraschend in Stockholm Flugzeug wechseln, aber das zählt nicht), liebe Freunde besuchen und dort treffen. Das war ein schöner Trip, noch schöner, als ich mir erhofft hatte – denn das Wetter war alle drei Tage lang fantastisch.Göteborg | raupenblau

Am ersten Tag waren wir auf einer der nördlichen Schären, ich habe vergessen, wo genau. Das war aber ein toller Einstieg, mit Wind und Salz in der Luft.Göteborg | raupenblau

Am zweiten Tag haben wir uns etwas die Stadt angeguckt, wobei es mir die lustigen Pflanzen im Botanischen Garten besonders angetan haben. Ein gemütlicher Tag mit Eis und gutem Essen.20160716_goeteborg_5_raupenblau

Am dritten Tag war das Wetter besonders toll und ganz Schweden wollte nur eins: raus an die Sonne. Wir fuhren nach Vrångö und das war definitiv mein Lieblingstag. Am Strand sitzen, Fika machen (das einzige Café auf der Insel akzeptiert als wohl einziger Laden Schwedens keine Kreditkarten, dafür aber Euro, wenn man sehr verzweifelt guckt)…,Göteborg | raupenblau….stricken und gucken. Göteborg | raupenblau

Auf dem Rückweg war das Licht besonders magisch.20160716_goeteborg_2_raupenblau

Auch ein tolles Göteborg-Feature: die öffentliche Sauna im Stadtteil Frihamnen im Star Wars-Design.Göteborg | raupenblau

Ich stieg am Sonntag äußerst zufrieden ins Flugzeug. Und bin jetzt ein bisschen Schweden-Fan. Danke, Laura und Andi, für die Gastfreundschaft!

Stone Edge Estate

4 Feb

Letzten November habe ich meine Doktorarbeit eingereicht, und wie das bei solchen Projekten gerne mal ist, hielt das Jahr davor für mich wenig bereit, was sich nach Urlaub anfühlte. Es musste also dringend eine Pause her und da es meiner lieben Freundin Nadine ähnlich ging, beschlossen wir, vor Weihnachten ein paar Tage der Wirklichkeit zu entfliehen. Ich dachte an Bali, wir flogen nach Kanada zu Nadines Onkel, Doug. Wie sie das genau gemacht hat, ist mir bis heute unklar. 20160204_stone_edge_estate_9_raupenblau

Über die Reise an sich werde ich noch einen Post veröffentlichen. Unser Wohnort für die zehn Tage war aber schon so besonders, dass er hier eine eigene kleine Geschichte verdient hat. Am 12. Dezember um neun Uhr nachts stieg ich in das Auto eines Limousinen-Services am Flughafen in Toronto. Wir fuhren über den Highway. Wir wechselten auf einen kleineren Highway. Dann auf eine kleinere Straße. „The place you’re going to is not really in a town.“ bemerkte mein freundlicher Fahrer. Wir bogen ab in eine noch kleinere Straße, die den pragmatischen Namen 9th Line trägt. Von dort bogen wir in eine lange Auffahrt ein und standen dann vor dem Bed & Breakfast von Doug: Stone Edge Estate. Hier bei Tageslicht:20160204_stone_edge_estate_6_raupenblau

Nadine hüpfte mir fröhlich entgegen und wir tauchten ein in eine kleine verrückte Welt irgendwo auf dem Land in Ontario, Kanada. Bewohnt wird Stone Edge Estate von Doug und seiner Tochter Theresa, sowie einem Haufen Menschen, die aus verschiedenen Gründen dort ein- und ausgehen sowie den B&B Gästen, die dort eben grade residieren. Die Geschichte, wie Doug zu seinem B&B kam, kann man z.B. hier nachlesen. Unser Besuch fiel in die Vorweihnachtszeit und das Haus war, sagen wir: reichhaltig dekoriert:20160204_stone_edge_estate_2_raupenblau

Das Bild gibt das Ausmaß an Deko nicht wirklich wieder. Ich glaube kein Bild kann das wirklich wiedergeben. Doug ist Perfektionist, selbst die Fotos von der Deko musste ich noch einmal machen, da ich den falschen Winkel gewählt hatte. Immerhin lernte ich so die goldene Regel des Dekorierens, die mir bis dahin noch nicht bekannt war: „If it doesn’t look right, add more.“ Ebenfalls integraler Bestandteil des Haushaltes ist Clara, der leicht manische Hund:20160204_stone_edge_estate_11_raupenblau

Clara und ich machten jeden Morgen einen Spaziergang und erkundeten Doug’s Grundstück. Das winterliche, wenn auch fast schneefreie Wetter, ließ erahnen, wie schön diese Landschaft im Sommer sein muss (bei Klick werden die Bilder groß).

Wir profitierten von allen Annehmlichkeiten, die Stone Edge Estate so zu bieten hat – neben dem Pool gab es für nordamerikanische Verhältnisse sehr viel Obst (auch wenn mein Porridge eher auf Unverständnis bis Ekel stieß):20160204_stone_edge_estate_1_raupenblau

Nach zehn Tagen fühlte es sich ein bisschen so an, als hätten wir ein Jahr dort gelebt und ich vermisse die verrückte kleine Gemeinschaft von Stone Edge Estate.20160204_stone_edge_estate_8_raupenblau

Jedem, der in der Umgebung von Toronto unterwegs ist, kann ich einen Aufenthalt dort nur wärmstens empfehlen. Es lohnt sich.

Jardin de Vie agrume

23 Nov

Kürzlich bin ich auf der Seite von Weleda (eine Marke, die mich seit meiner Kindheit begleitet*) über die neuen Natur-Düfte der Marke gestolpert. Man konnte Produktproben anfordern, was ich natürlich sofort machte. Zu meiner großen Überraschung trudelte kurz darauf nicht ein kleines Pröbchen, sondern ein ganzes hübsch verpacktes Eau de Toilette namens Jardin du Vie agrume bei mir ein:Jardin de Vie agrume | raupenblau

Das alles hat gar nichts mit meinem Blog zu tun, die Firma bat nur um eine Rezension auf ihrer Aktionsseite. Aber da mir der Duft gut gefallen hat und ich ehrlich gesagt aus fachlicher Sicht von der Kunden-Einbindung sehr beeindruckt bin, möchte ich hier kurz davon berichten.

Dazu muss ich vielleicht kurz erklären, dass ich seit Jahren fast ausschließlich Naturkosmetik verwende. Einzige Ausnahmen sind Deo, Zahnpasta und Düfte. Bei Deo und Zahnpasta werde ich sicher auch weiter bei chemischen Alternativen bleiben, Naturkosmetik hat mir da in beiden Fällen diverse Ekel-Erlebnisse beschert. Bei Düften würde ich aber gerne noch stärker auf Naturkosmetik setzen. Mein meist verwendetes Eau de Parfum ist aktuell Nuvola von der Schweizer Naturkosmetik-Marke Farfalla. Auf die Düfte von Weleda war ich dementsprechend sehr gespannt.Jardin du Vie agrume | raupenblau

Als ich die Duftprobe bestellte, richtete ich mich nach der Beschreibung auf der Website – agrume ist Französisch und bedeutet so viel wie Zitrusfrucht. Hätte ich das bei der Bestellung gewusst (mein Schulfranzösisch ist quasi nicht mehr vorhanden), hätte ich mich vielleicht für einen anderen Duft entschieden, denn Zitrusnoten würde ich mir spontan nicht zuordnen. Was mir ebenfalls nicht klar war – die Düfte richten sich nach den Pflegeserien von Weleda (Rose, Granatapfel und Sanddorn**). Das hätte dann aber wiederum für den Duft gesprochen, denn die Sanddorn-Serie liebe ich sehr.Jardin du Vie agrume | raupenblau

Ohne dieses Vorwissen war ich aber ganz unvoreingenommen und probierte den Duft einfach mal aus. Und nun kommen wir zum etwas komplizierten Teil dieses Posts: Wie beschreibt man denn einen Duft? Ich probiere es mal, aber letztendlich sollte jede_r selbst dran schnuppern: Im ersten Moment riecht das Eau de Toilette tatsächlich sehr nach Orange, diese Note verfliegt aber schnell. Zurück bleibt ein satter Sandelholz-Geruch, den ich als sehr warm und angenehm empfinde. Nach mehrmaligem Benutzen freue ich mich inzwischen aber auch auf den Zitrus-Kick am Anfang. Ich würde den Duft fast als etwas herb bezeichnen, was ich sehr mag – nicht jeden Tag ist mir nach süßen, blumigen Düften. Nach einer kurzen Warm-werde-Phase bin ich großer Fan des Dufts und trage ihn sehr gerne.

Mit rund 18 Euro finde ich den Preis für ein Naturkosmetik-Eau de Toilette auch wirklich fair. Allerdings würde ich mich freuen, wenn Weleda zukünftig auch ein Eau de Parfum oder ein Parfum-Öl auf den Markt bringen würde, denn der Duft verfliegt schnell. Alles in allem bin ich aber wirklich zufrieden und werde den Duft sicher wieder kaufen.

* Auch auf raupenblau tauchte die Marke schon auf, und zwar hier und hier

** Ich persönlich hätte sie auch einfach so genannt. Die französischen Namen finde ich eher unpassend im Gesamtkonzept der Marke Weleda. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Paddeln auf der Altmühl – von Treuchtlingen nach Eichstätt

12 Aug

Bastian und ich wollten ein Abenteuer erleben, aber nicht wandern. Als logische Alternative erschien uns Paddeln auf der Altmühl. Ich wollte ein Kayak, wurde dafür aber gerügt: wenn man die Eskimo-Rolle nicht beherrscht, fährt man nicht Kayak. Nun ja, ich beherrsche eigentlich gar keine Rolle (außer vllt. Erdbeer-Biscuit), also wurde es ein Kanu, das wir bei YEZZT ausliehen.
Kanu-Tour Altmühltal | raupenblauFreitagmorgen trafen wir in Treuchtlingen ein. Es war heiß. Tom, der Outdoor-Instructor, erklärte uns, wie man ein Kanu benutzt. Oder nein, das stimmt eigentlich gar nicht. Er erklärte hauptsächlich, worüber sich Leute bei ihm schon per Mail beschwert hatten und wie doof sich Kanu-Anfänger im Allgemeinen anstellen. Außerdem demonstrierte er eine Paddel-Technik, die mir später fast meine Finger kostete und erläuterte, wie man das Kanu aus dem Wasser zieht. Bastian und ich hörten aufmerksam zu und hatten am Ende doch recht unterschiedliche Vorstellungen davon, wie man das macht. In der Umsetzung klappte dann aber glücklicherweise alles ganz prima. Nachdem ich das Auto am Bahnhof geparkt und zurückgelaufen war, ließen wir unser Bötchen ins kühle Nass und paddelten los. Ganz ohne Tom, und auch ganz ohne Probleme.

Tag 1: Treuchtlingen bis Solnhofen

Nun hatten wir uns das ungefähr so vorgestellt: Drei Tage flussabwärts treiben, im Schatten großer Bäume, ab und zu mal ein bisschen lenken und gekonnt durch Stromschnellen navigieren. Vielleicht hätten wir vorab mal das Internet konsultieren sollen, denn auf Wikipedia steht folgender Satz: „[Die Altmühl] ist der gefälleärmste Fluss in Bayern, fließt sehr langsam und gehört sogar zu den langsamsten deutschen Flüssen.“ Mich würde interessieren, wie ein noch langsamerer Fluss als die Altmühl aussieht. Ein langer See? Der Wasserstand war niedrig, die Strömung nicht existent und Schatten gab es wenig. Wir paddelten. Und paddelten. Nach einer halben Stunde taten mir die Arme weh und wir waren beide schweißgebadet. Ab und zu gab es noch Gegenwind, so dass das Boot rückwärts (!) schwamm, wenn wir nicht paddelten.

Kanu-Tour Altmühltal | raupenblau

(c) Bastian Gierull

Am ersten Wehr zogen wir das Boot aus dem Wasser und machten erstmal Pause. Glücklicherweise hatte ich tonnenweise Essen eingepackt. Danach fanden sich unsere Körper langsam mit ihrem Schicksal ab, ein kleines Bad im Fluss verschaffte Abkühlung. Gegen vier Uhr kamen wir an der Aktivmühle an, die wenig malerisch an einer Bahnstrecke liegt. Immerhin ergatterten wir ein Schattenplätzchen und machten fortan noch drei Dinge: Schlafen, Schwimmen, Essen. So kann man einen Abend erstaunlich gut zubringen. Da es so warm war, konnten wir die Außenhaut des Zeltes weglassen und mit Blick auf die Sterne und dem Rauschen des Flusses (und der Züge) im Ohr einschlafen.

Tag 2: Solnhofen bis Breitenfurt

Für den nächsten Morgen hatte ich Pancakes als Frühstück eingeplant, aber leider die Milch vergessen. Zum Glück gibt es einen kleinen Laden an der Aktivmühle und nach einigen Fehlversuchen hatten wir tatsächlich kleine, wenn auch außergewöhnlich geformte Pfannkuchen.Kanu-Tour Altmühltal | raupenblau

Der zweite Tag auf dem Fluss war abwechlungsreicher: Es gab zwei potentiell tödliche Bootsrutschen, die wir ohne größere Probleme bewältigten. Da ich vorne saß, bekam ich jedes Mal einen schönen Schwall Flusswasser ab, aber es war ja eh brütend heiß. Da wir vom Campingplatz in Breitenfurt eine eher verwirrende E-Mail erhalten hatten, gaben wir etwas Gas, um auf jeden Fall noch einen Platz zu ergattern und waren auch um drei Uhr vor Ort.Kanu-Tour Altmühltal | raupenblau

Der Campingplatz Hell ist ein Erlebnis für sich. Ich habe mich nicht getraut, Fotos zu machen und für Bastian war es ästhetisch wohl einfach nicht zumutbar. Sagen wir es so: Es gibt viel Deko und viele Tiere und viele Gartenhäuschen. Und natürlich keinen Schatten. Daher siedelten wir ins das Freibad des Ortes um, das eine große Liegewiese und ein nettes, gepflegtes Schwimmbecken hat. Außerdem ein tolles Kiosk, an dem man Eis, Bier und Brausestangen erwerben kann. Wir blieben da ziemlich lang.Kanu-Tour Altmühltal | raupenblau

Breitenfurt an sich ist ein eher tristes Erlebnis, auch  wenn wir auf dem Friedhof zahlreiche sehr schöne Grabsteine entdeckten. Nach einer kleinen Panikattacke meinerseits fanden wir einen Gasthof, in dem wir einfach alles mögliche aßen. Danach ging es zurück in den Camping-Zoo und auf unsere inzwischen sehr lieb gewonnene Picknickdecke. Aus Mangel an Unterhaltungsmöglichkeiten lasen wir und gingen zeitig ins Bett.

Tag 3: Breitenfurt nach Eichstätt

Nach dem Pancake-Desaster vom Vortag hatten wir uns Frühstück im Freibad vorbestellt, das wir inmitten eines Wespen-Schwarms zu uns nahmen. Das eigentliche Drama spielte sich aber an den Tischen rund um uns ab: die Kaffee-Maschine war kaputt und diverse Besucher hatten akute Entzugserscheinungen. Einige der Gäste kannten wir, sie verfolgten uns bereits seit Tag 1. Ich hatte sie mehr oder weniger lieb. Inzwischen geübt im Packen, lösten wir unser Camp auf, gruben unser Boot unter anderen Booten aus und nahmen die letzte Etappe in Angriff.Kanu-Tour Altmühltal | raupenblau

Landschaftlich fand ich das Stück bis Eichstätt vielleicht sogar am Schönsten. Inzwischen waren wir auch schon gut im Flow und kamen recht zügig voran. Etwas getrübt wurde das Erlebnis für mich durch die Sichtung eines toten Aals. Ab da machte das Baden nicht mehr so recht Spaß. Bald hatten wir unser Ziel aber schon vor Augen: die Willibaldsburg tauchte in der Ferne auf, Eichstätt war nah. So sehr ich auch die Hitze und die nicht vorhandene Strömung verflucht hatte, jetzt kam doch schon etwas Traurigkeit auf: nur noch wenige Kilometer auf dem Fluss und der Alltag würde uns wiederhaben.Kanu-Tour Altmühltal | raupenblau

Von Tom wussten wir: Die meisten Menschen sind zu doof, den korrekten Ausstieg zu finden. Ich würde ganz dreist behaupten: Es liegt nicht an den Leuten, sondern an der beknackten Beschreibung. Der Ausstieg hat einen Namen, der gut lesbar auf einem Schild steht; es wäre vielleicht hilfreich gewesen, diesen auch zu erwähnen. Jedenfalls hievten wir ein letztes Mal unseren treuen Kahn aus dem Wasser, schleppten ihn über eine Brücke, stießen ihn eine Böschung hinunter und ließen ihn auf einer Wiese zurück. So viel Bindung war dann doch nicht entstanden.

Während ich mich mit dem Zug auf den Weg nach Treuchtlingen machte (36 Minuten Fahrt inklusive Umsteigen), verbrachte Bastian noch ein bisschen Zeit auf der Decke. Es war irgendwie seltsam, die letzten drei Tage innerhalb einer halben Stunde an sich vorbeiziehen zu sehen. Aber auch ganz schön befriedigend. Die Rückfahrt rundete das Erlebnis ab: Meine Klimaanlage ist kaputt, draußen hatte es 37 Grad und ein heißer Wüstenwind wehte durch die offenen Fenster, während wir uns auf der Autobahn schreiend verständigten. Wir betäubten den Schmerz mit Fast Food. Insgesamt würde ich es jederzeit wieder machen. Aber vielleicht auf einem etwas lebhafteren Fluss.

„Nimm’s mit“ – Gemeinsam für eine saubere Bergwelt

19 Jun

Beim Wandern guckt man ja häufig auf den Boden und nicht selten findet man da außer Steinen, Wurzeln und Alpensalamandern: Wanderstock-Teller, Müsliriegel-Verpackungen oder gerne auch Reste von Blasenpflastern. Vieles fällt bestimmt versehentlich zu Boden, einige Mitmenschen scheinen aber zu glauben, dass es in den Bergen Straßenkehrer gibt. Breaking news: Gibt es nicht.Nimms' mit | raupenblau

Die Herren von gipfelfieber haben sich daher die Aktion „Nimm’s mit“ – Gemeinsam für eine saubere Bergwelt ausgedacht. Die Grundidee ist ganz einfach: findest du Müll, pack ihn ein und nimm ihn mit ins Tal. Ich persönlich mache das immer, auch wenn’s manchmal schon ein wenig eklig ist. Eine Außentasche meines Rucksacks ist für Müll bestimmt. Eine Zeit lang gab es die Aktion Drecksack von Deuter, einige Exemplare sind online noch erhältlich (z.B. hier). Viele Hütten bieten Mülltüten an – oder man denkt einfach selbst dran und nimmt eine Tüte von daheim mit.

Also liebe mitwandernde Menschen, fasst euch ein Herz: das nächste Papierle, das euch über den Weg flattert, wird eingepackt! Und ein großes ‚Danke schön‘ an Simon und Andreas für die Initiative und das Material.

Nöttinger Viehweide II

28 Mai

Mal wieder dort gewesen. Diesmal etwas später im Jahr.

Nöttinger Viehweide | raupenblau Nöttinger Viehweide | raupenblau Nöttinger Viehweide | raupenblau Nöttinger Viehweide | raupenblau

An der Donau bei Neuburg

20 Apr

Am Oster-Wochenende war ich mit meiner Familie an der Donau wandern. Ausgangspunkt war Neuburg an der Donau und da war es landschaftlich erstaunlich schön:Donau bei Neuburg an der Donau | raupenblau

Man stellt sich die Donau ja häufig als graden Streifen Wasser vor (ich zumindest), aber sie hat dann doch auch hier in der Gegend ein paar sehr hübsche Stellen. Ausgangspunkt war das Arco Schlösschen, dort haben wir dann auch gegessen. Ist nicht zu empfehlen – Münchner Preise für eher zweifelhafte Qualität und eine kaum erträgliche Kombination aus zufällig ausgewählten Zutaten. Und überall Rucola und Crema die Balsamico drauf. Schlimm.

Starnberger See im Winter

18 Feb

Letzten Freitag war ich ganz spontan mit meinem Papa und zwei Freundinnen am Starnberger See. Da sah es so aus:Starnberger See im Winter | raupenblau Starnberger See im Winter | raupenblau

Wenn die Leute auf dem Steg ein Fell gehabt hätten, hätten sie ihre Haare bestimmt aufgestellt, wie Katzen in der Sonne. Wir haben an einem leicht kuriosen künstlichen Feuer (hier) einen Kaffee getrunken und sind dann wieder zurück in die Stadt gefahren. Im Frühling muss ich mal wieder rausradeln, an den See.

Zwiebel-Honig-Schnaps – ein Post für Krankheits-Paranoiker

18 Feb

Hier kann ich es ja sagen: ich habe Angst vor Krankheiten. Nicht so sehr vor der Krankheit an sich, eher vor dem Zustand des Krank-Seins, denn dafür habe ich maximal 1,5 Tage Geduld. Dazu kommt, dass man Termine absagen muss. Vermutlich geht meine anhaltende Panik auf die dritte Klasse zurück, als meine kleinen Brüder mich mit Windpocken angesteckt haben – zum zweiten Mal! Dadurch verpasste ich die Weihnachtsfeier in der Schule, bei der ich glaube ich Xylophon spielen sollte. Ein Drama.

Nun hat München ja Grippe und ich bin mitten drin. In der Arbeit hustende Kollegen, die es lustig finden, mich mit ihren Viren durch die Gänge zu jagen. Und dann das schlimmste: mein Rad hatte einen Platten und ich musste öffentliche Verkehrsmittel nutzen. In mir stieg der starke Wunsch nach einem Mundschutz auf, aber hierzulande ist das gesellschaftlich ja leider nicht so akzeptiert. Inzwischen ist das Rad wieder heil, aber es war abends so kalt, dass ich mich erstmal mit einer Wärmflasche ins Bett legen und auftauen musste. Kältegefühl! Erste Anzeichen einer herannahenden Krankheit? Ich beschloss, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Wie jeder vernünftige Mensch konsultierte ich ein Werk der (inzwischen leider verstorbenen) Kräuterfrau Eva Aschenbrenner und setzte diverse Empfehlungen um (dazu musste ich leider in einen Supermarkt voller Menschen gehen). Eine ganz besonders leckere möchte ich euch nicht vorenthalten – den Zwiebel-Honig-Schnaps! Laut Eva Aschenbrenner stärkt er das Immunsystem und kann herannahende Erkältungen (vielleicht) noch abwenden.Zwiebel-Honig-Schnaps nach Eva Aschenbrenner | raupenblau

Zutaten

2 rote Zwiebeln
1 EL Honig
500 ml Obstler

(1) Zwiebeln reiben. Gut, das konnte ich nicht. Ich hab das ganze in den Mixer geworfen und den Honig gleich dazu.

(2) In eine Flasche (Weißglas!) füllen, mit Schnapps aufgießen.

(3) Einen Tag lang an der Fensterbank in der Sonne stehen lassen, dann täglich ein Stamperl trinken. Laut Eva Aschenbrenner am besten kurz bevor man unter Menschen geht. (Kommentar meiner Freundin Jennie: „Dann stinkt man schön nach Schnapps und Zwiebeln und wird gemieden.“)

Folgende Probleme: a) Meine Flasche war zu klein, daher stimmt das Verhältnis Zwiebel zu Alkohol nicht. Ich denke so rum ist das aber kein Drama. b) Die Sonne scheint nicht.Zwiebel-Honig-Schnaps nach Eva Aschenbrenner | raupenblau

Trotzdem habe ich heute morgen einen Schluck des Gebräus getrunken. Es schmeckt, wie es riecht und aussieht. Außerdem trinkt man direkt zum Frühstück einen Obstler. Wie sich das wohl mit dem ayurvedischen Hirsebrei verträgt, den ich kurz vorher (natürlich ausführlich kauend) zu mir genommen habe? Beim in die Arbeit Radeln habe ich mich außerdem gefragt, ob der basische Hirsebrei überhaupt wirken kann, wenn ich doch davor ein Glas warmes Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone zu mir genommen habe. Aber Zitrusfrüchte sind gut. Genauso wie Ingwer. Gerade trinke ich Ingwer-Sud. Mehr kann ich nun auch wirklich nicht tun. Höchstens ein Kräuterbad nehmen, aber das verstopft den Abfluss. Laut meiner Mutter muss ich mir eh keine Sorgen machen, denn „wir kriegen keine Grippe“. Das hat sie mir natürlich erst gesagt, als ich die Zwiebeln schon gehäckselt hatte. Außerdem kriegt man ja auch nur einmal Windpocken. Soviel dazu.