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Spitzstein (1.596 m) und Spitzsteinhaus

20 Mai

Ebenfalls im März, nämlich von Karfreitag auf den Samstag vor Ostern, war ich mit Andrea, Felix und Kilian auf dem Spitzsteinhaus zu Gast – eine sehr nette Hütte mit freundlichen Wirtsleuten. Der Aufstieg zur Hütte gestaltete sich noch recht unspektakulär, aber kurz vor unserer Ankunft fing es ganz schön an zu schneien. Daher gab es erstmal Kaiserschmarrn:Spitzsteinhaus | raupenblau

Wenn ich mich recht erinnere, haben wir ihn mit 3,5 von 5 Rosinen auf der Kaiser-Skala bewertet. Mir fällt aber die Begründung nicht mehr ein. Ich muss nachforschen. Da der Aufstieg zur Hütte nicht sooo lang gewesen war, beschlossen wir doch noch den Spitzstein in Angriff zu nehmen (nachdem der Bruder ein Mittagsschläfchen gehalten hatte). Inzwischen lag so viel Schnee, dass man keinen Weg mehr erkennen konnte und wir orientierten uns im Nebel an Zäunen und Spuren und standen dann recht unvermittelt am Gipfel:Spitzstein | raupenblau

Die Aussicht ist grundsätzlich bestimmt toll, leider konnte man keine zwei Meter weit sehen und das Wetter zeigte sich insgesamt eher grimmig. Wir stiegen also wieder ab und entdeckten auf der Hütte den Zirbenschnaps für uns. Am nächsten Morgen war das Wetter viel besser, aber es lag auch viel mehr Schnee.20160520_spitzsteinhaus2_raupenblau

Wir mussten den Plan, auf eine Nachbargipfel zu steigen, aufgeben, nachdem ich nach zwei Schritten hüfttief versank:Spitzsteinhaus | raupenblau

Trotzdem beschlossen wir, nicht den Aufstiegsweg über die Stoana-Alm zu nehmen, sondern einen Wanderweg weiter östlich zu suchen. Suchen ist hier das Stichwort – die ersten 200 Höhenmeter legten wir weglos zurück, bis wir im Wald den Pfad wieder erahnen konnten. An der Meßner-Alm machten wir eine kurze Pause:Meßner-Alm | raupenblau

Der Abstieg war etwas kurios, da wir zwar durch tiefen Schnee stapften, die Sonne aber über uns schon fleißig wärmte und wir so aus den Bäumen permanent angetropft wurden; wir hatten sozusagen drei Wetter in einem, was nicht unbedingt so toll ist, wie es sich anhört. Da wir relativ früh wieder am Auto waren, machten wir das einzig Logische: Wir fuhren nach Österreich und kauften Zirbenschnaps in einem netten kleinen Dorfladen.

Ein Wochenende auf der Neuen Traunsteiner Hütte

4 Sept

(Stimmen aus Innsbruck fordern diesen Post schon die ganze Woche, aber vorab muss ich eine Warnung Richtung Schweden schicken: Laura, es war mal wieder heiß. Aber es ist jetzt vorbei. Es regnet. Ab und zu.)

So, jetzt aber. Es war also heiß am letzten Wochenende, das wird den meisten nicht entgangen sein. In der Woche davor hatte sich recht spontan die Idee entwickelt, das letzte Sommerwochenende auf einer Hütte zu verbringen. Die Idee hatten nicht nur wir, sechs Hütten rief ich an – alles voll. Auf der Neuen Traunsteiner Hütte fand man schließlich ein Plätzchen für uns vier Damen. Ich freute mich – im Berchtesgadener Land kenne ich mich bisher gar nicht aus und warum nicht mal eine neue Gegend erkunden?Neue Traunsteiner Hütte | raupenblau

Um nicht in den Ferienreiseverkehr zu geraten, brachen wir Samstags um sieben Uhr in München auf. Das lohnte sich, einen ersten Stau konnten wir umfahren und waren nach knapp zwei Stunden am Parkplatz Schwarzbachwacht (863 m). Kurz geht man einen Forstweg entlang (Tourenbeschreibung), den Schildern Richtung Traunsteiner Hütte folgend. Danach wird der Weg zu einem Pfad, der erst einmal durch eine fast dschungelartige Graslandschaft führt. Nach kurzer Zeit ist man aber im Wald und es geht stetig bergauf: die ersten knapp 600 Höhenmeter verteilen sich auf zweieinhalb Kilometer und wir kamen gut ins Schwitzen.Neue Traunsteiner Hütte | raupenblau

Ab und zu kann man durch die Bäume einen Blick auf die umliegenden Berge erhaschen, über sich sieht man immer wieder beeindruckende Felswände. Hat man diese erst einmal umrundet, geht es noch weitere vier Kilometer am Rande kleinerer Kessel entlang – viel Ausblick hat man dabei nicht, dafür ist es sehr schön grün und eine Abwechslung zum üblichen Bergpanorama. Man merkt, dass man sich in einem Biosphärenreservat bewegt, in dem keine Almwirtschaft betrieben wird: diverse Blumen und eine reiche Vegetation säumen den Wegesrand. Das letzte Wegstück zieht sich etwas, ist aber aufgrund der wenigen Höhenmeter, die jetzt noch zu überwinden sind (insgesamt sind es 896) nicht weiter anstrengend.Neue Traunsteiner Hütte | raupenblau

An der Neuen Traunsteiner Hütte (1568 m) machten wir erst einmal ausführlich Mittagspause und ließen uns einen leckeren Zwetschgen-Datschi schmecken. Danach sollte es noch ein Gipfel sein, wir entschieden uns für den Großen Weitschartenkopf (1975 m, Tourenbeschreibung).Neue Traunsteiner Hütte | raupenblau

Der Aufstieg geht entschieden nach oben, am Ende wird der Weg etwas anspruchsvoller. Eine ganze Zeit geht man durch Latschenkiefern, bei den warmen Temperaturen nicht so spaßig. Vom Gipfel hat man einen schönen Ausblick und bekommt Besuch von Dohlen und leider auch einem aufgeregten Schwarm fliegender Ameisen. Die waren glücklicherweise aber hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt.Neue Traunsteiner Hütte | raupenblau Neue Traunsteiner Hütte | raupenblau20150904_traunsteiner_huette_9_raupenblau

Die Nacht verbrachten wir auf der Hütte, mit einem schönen Abendessen auf der Terrasse. Die Lager in der Hütte sind vergleichsweise großzügig, wir konnten alle gut schlafen. Kleiner (aber verkraftbarer) Negativpunkt sind die wenigen Waschplätze, da alle Besucherinnen aber sehr nett waren, stellte auch das kein Problem dar. Man putzte halt Zähne im Pulk. Am nächsten Tag ging es auf dem Abstiegsweg wieder nach unten.Neue Traunsteiner Hütte | raupenblau

Für ein heißes Wochenende ist die Tour perfekt, da sie viel im Schatten liegt. Allerdings ist sie mit knapp sieben Kilometern vom Parkplatz zur Hütte recht lang, das sollte man bedenken und rechtzeitig loslaufen.